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Neuauflagen

Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht vergriffene Bücher österreichischer Autoren wieder lesbar zu machen.

Thomas Bernhard - Mein eigentümlicher Nachbar

von Johann Maxwald

erschienen 2014 | 160 Seiten
€ 16,50 | ISBN 978-3-950-3556-2-8

Vierundzwanzig Jahre lang war Johann Maxwald Nachbar von Thomas Bernhard in Obernathal bei Ohlsdorf, wo der große österreichische Autor und Dramatiker einen Bauernhof erworben hatte.

Was er mit Thomas Bernhard erlebt und gesprochen hat und wie es war mit einem so außergewöhnlichen Menschen wie Bernhard Tor an Tor zu leben, das erzählt der Autor mit Herz, Verstand und Humor.

Das Wirtshaus am See

Ein Familienroman von Felicitas Frischmuth-Riedl

erschienen 2007
€ 14,30 | ISBN 978-3-9502031-6-5

Es wäre gelogen, würde ich behaupten, dass ich dieses Buch objektiv lesen hätte können. Weder damals, als es erstmals erschienen ist, noch jetzt, wo es neu aufgelegt wird, denn es ist auch meine Vorgeschichte, die da abgehandelt wird. Felicitas Frischmuth war die Schwester meines Vaters, also meine Tante, und sie war auch meine Taufpatin.

Ich bin heute um bald ein Vierteljahrhundert älter, als sie je geworden ist, und ich erinnere mich auch noch an jene Lori, von der als Kind und jungem Mädchen in diesem Buch die Rede ist. Es war die spätere Großtante Rössler aus Berchtesgaden, die stets einen weit ausladenden Hut trug und beständig mit dem Kopf wackelte. Sie kam zu den Hochzeiten und den Begräbnissen und inspizierte bei diesen Gelegenheiten uns, die Enkelgeneration, eingehend und mit Hilfe eines Lorgnons.

Der junge Michel, dessen Lebensgeschichte bis zu seinem dreißigsten Jahr das Hauptthema dieses Buches ist, war mein Großvater, der mit derselben Zerstreutheit wie einst sein Vater auf die Schulzeugnisse, die wir ihm zeigen mussten, reagierte, und mit derselben Ungerechtigkeit. Wie ich überhaupt davon ausgehe, dass meine Tante Felicitas für viele Details zur Beschreibung der Generationen vor ihr an ihrem eigenen elterlichen, großelterlichen und vor allem geschwisterlichen Umfeld Maß genommen hat. Sie war die kleine Schwester von sechs Brüdern, das bedeutete ein gerütteltes Maß an Erfahrung im Umgang mit Halbwüchsigen.

In der Figur der gütigen Kinderfrau Resi, die meinem Großvater und seinen Geschwistern rühmenswerterweise so manche Tracht Prügel erspart hat, sind wohl einige Züge ihrer eigenen Kinderfrau, der Mitzikatz, nachgezeichnet, und in der Schilderung der Streiche des jungen Michel hallen gewiss die der eigenen Brüder nach, auch die meines Vaters.

Es versteht sich, daß ich als Angehörige der nächsten Generation eine andere Sicht auf die Familie habe. Umso wichtiger ist mir der Blickwinkel meiner Tante, der mich einiges mir Unverständliche zumindest ein wenig besser begreifen läßt. Bei der neuerlichen Lektüre ist mir vor allem eines klar geworden, nämlich wie viel die Geschichte der Familie mit der des Ortes zu tun hat, und wie sehr diese Geschichte auch als bürgerliches Soziogramm zu betrachten ist. Aber gerade die Punkte, in denen dieser quasi Roman über die Familie hinauswächst, rechtfertigen seine Neuauflage.

Bei der ersten Lektüre hat mich im Hinblick auf die eigene Identitätsfindung vor allem die Geschichte der Familie interessiert, und wie diese mich in meinen Vorlieben zu bestärken und in meinen Aversionen zu bestätigen schien. Bei der jetzigen Lektüre standen das Interesse an den Zeitläufen sowie das gewachsene Bewußtsein davon, wie sehr die Umstände den Verlauf eines Lebens beeinflussen können, im Vordergrund, aber auch die Erkenntnis, wie ähnlich sich die Menschen, was ihre Grundausstattung betrifft, über Generationen hinweg geblieben sind.

Daher bin ich froh, daß dieses Buch, das man guten Gewissens als faction (im Gegensatz zu fiction) bezeichnen könnte, den nächsten Generationen nun wieder als lebendig gemachtes Stück Vergangenheit zur Verfügung steht.

Barbara Frischmuth
Altaussee, im Winter 2007

Manchmal lächelt auf den Wegen

Gedichte von Felicitas Frischmuth-Riedl

erschienen 2009
€ 13,20 | ISBN 978-3-9502497-2-9

Vorwort der Herausgeberin

Hier also liegt er vor Ihnen, der dritte Band mit den Gedichten, der nun die Neuausgabe des Gesamtwerkes der Felicitas Frischmuth-Riedl abrundet.

Der spannende Familienroman „Das Wirtshaus am See“ und die einprägsam-phantasievollen Märchen „Was der Bergwind den Blumen erzählt“ zeigen die große Erzählkunst der Schriftstellerin.
Mit den herausragenden Gedichten aber gewährt uns die Dichterin Frischmuth-Riedl einen Blick in ihr Innerstes. Der Bogen spannt sich von unsentimentaler Ehrlichkeit über humorige Selbsterkenntnis, literarische Veduten und außergewöhnliche Gedanken zum Weltgeschehen bis zu tiefer Religiosität und Mystik.
Als hätte sie ihr frühes Ableben geahnt, hat schon das Mädchen Felicitas mit ungeahnter Reife das eigene als auch das Leben anderer in  Wort und Reim zu fassen vermocht. Bisher noch Unveröffentlichtes aus den letzten 10 Jahren ihres Lebens bestätigt und vertieft diesen Eindruck.

Die Gedichte der Felicitas Frischmuth-Riedl werden von den lavierten Skizzen und Aquarellen der Ingeborg M. Hackl unterstrichen und einfühlsam ergänzt. Wie die Dichterin versteht es die Künstlerin ohne Umschweife und Verschnörkelungen das Essentielle auszudrücken und so zur harmonischen Ergänzung des Geschriebenen zu werden.

Haben Sie viel Freude und Seelenwohl mit diesem Buch, das Ihnen als tägliches Brevier dienen mag.

Ich bin zur Kur am Semmering

Ein Erinnerungsband an das Kurhaus Semmering und seine berühmten Gäste
von Elisabeth Joe Harriet

erschienen 2011, 2. Auflage | Hardcover, Großformat, 96 Seiten, reich bebildert und farbig illustriert
€ 22,00 | ISBN 978-3-9502497-6-7

Als Kind verbrachte ich alle Weihnachts-und Osterferien mit meiner Familie am Semmering und das Kurhaus war mir bei den Spaziergängen immer ein aufregendes Ziel. Seine lange, schattige, ja fast düste wirkende Hinterfront auf dem Weg zum „20-Schilling-Blick“ oder zur Aussichtswarte zu passieren, wurde jedes Mal zur Anregung für meine kindliche Phantasie.

2011 kehrte ich dann als Intendantin und Mitbegründerin der neuen Festspiele „SOMMERTRAUM – Das Festival am Semmering“ wieder hierher zurück und betrat auch endlich dieses Kurhaus, das nun zum Theater mutiert ist, mit großer Neugier und war vom ersten Augenblick an fasziniert. Hier war die Zeit stehen geblieben. Sie ist zwar nicht spurlos an dem riesigen seit 1988 unbewohnten Haus vorüber gegangen, aber sie konnte dem Flair und der Schönheit keinerlei Abbruch tun. Ich lernte den ehemaligen Vizebürgermeister des Semmerings, Hans Payr, kennen, der im Besitz von noch nie veröffentlichten alten Schwarz-Weiß-Photos ist, die den Charme des Kurhauses von seiner Eröffnung im Jahr 1909 bis zu seiner ersten Schließung 1938 wundervoll einfangen. Da war mir sofort klar, dass ich einen Erinnerungsband über dieses Kurhaus Semmering herausgeben will. Einen Band, in dem die Bilder mit den Worten der großen Schriftsteller, die hier kurten – allen voran Peter Altenberg –, literarisch umrahmt werden sollen. Und ergänzt durch die authentischen und einprägsamen Aufzeichnungen von Resa Hansy, der Mitbesitzerin des Kurhauses und Frau des Chefarztes Dr. Franz Hansy. So können nun die großen alten Zeiten dieses Gebäudes bildlich als auch textlich wieder aufleben und Ihnen, werte Leserinnen und Leser, einen lebendigen Eindruck von anno dazumal vermitteln.

Dieses Buch hätte nicht entstehen können, gäbe es nicht den Kulturverein Semmering, der die Initiative zur Wiederbelebung des Hauses durch Festspiele ergriffen hat und die Besitzer zur Öffnung bewegen konnte. Stellvertretend sei hier zwei Personen ganz herzlich gedankt: Dem alle Hebel in Bewegung setzenden und mittlerweile leider verstorbenen Präsidenten des Kulturvereins, Sektionschef a.D. DDr. Erich Reiter, und Adrian Wolf, dem Mann, der in unermüdlichem Einsatz das Kurhaus wieder „in Schuss“ gebracht hat.

Was der Bergwind den Blumen erzählt

ein Märchen von Felicitas Frischmuth-Riedl

erschienen 2007
€ 16,50 | ISBN 978-3-9502031-7-2

Mit der Neuauflage des Märchenbuches unserer 1965 verstorbenen Mutter, Felicitas Frischmuth-Riedl, kommen viele Erinnerungen an die erlebten Märchenabende mit ihr wieder zum Vorschein. Sie las nicht nur aus diesem erst entstehenden Büchlein, sie erfand ständig neue Geschichten, mit denen sie unsere Fantasie anregte. Nicht selten glitten wir, so vorbereitet, in wunderschöne Träume. Auch den mittlerweile erwachsen werdenden Enkelkindern der Autorin fiel das Einschlafen und Eintauchen in die Traumwelt nach einer Gute-Nacht-Geschichte aus Großmutters Märchenschatz leicht.

Diese Märchen, in der Landschaft, die sie mit hervorgebracht hat, im Rahmen einer Literaturwanderung zu erleben, liegt sicher im Sinne der Autorin. Naturverbundenheit und ihre sensible Umsetzung in diese zauberhaften duftigen manchmal wie Schleier schwebenden Geschichten machen deren eigenen Reiz aus.

Vielleicht treffen Feen und Nebelfrauen auch jetzt erst wieder auf aufnahmebereite Menschen, nachdem die Leere des reinen Nützlichkeitsdenkens offenkundig wird.

Das Anliegen der Autorin ist, in all ihren Werken, diese Vielschichtigkeit des Lebendigen erlebbar zu machen. In diesen bezaubernden Texten gelingt es ihr besonders gut.

Dr. Renate Riedl
Dr. Felizitas Perz
Margarethe Riedl

Da ich meine Mutter persönlich kaum kennenlernen konnte (ich war bei Ihrem Tod erst eineinhalb Jahre alt), waren die Märchen für mich eine Art Geheimweg in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Ich durfte die Märchen auf meine Art entdecken und dafür bin ich sehr dankbar.
Sylvia Perz

Mögen die Geschichten noch vielen Generationen von kleinen und großen Kindern den Zugang in die geheimnisvolle Welt der Märchen öffnen.
Altaussee im Juli 2007